Zahngold

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[ˈt͜saːnɡɔlt]

Hochfeine Goldlegierung mit speziellen Eigenschaften, z.B.: gute Gießbarkeit und Festigkeit, meist 20 bis 22 karätig und ist speziell für die Dentaltechnik entwickelt.

Ihr Dr. Manni
Zahngold erfreute sich bereits in den 30er Jahren in Asien großer Beliebtheit und galt dort lange Zeit als Statussymbol, bis dieser Boom in der Nachkriegszeit von Amerika auch nach Europa gelangte. In der Öffentlichkeit wurde gezeigt, wer erfolgreich war, auch in der Form von Zahngold. Durch den in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegenen Goldpreis hat der Ankauf und Verkauf von Gold an Nachfrage gewonnen. Bei Haushaltsauflösungen wurden oft schon auf Dachböden oder in Schmuckschatullen Erbstücke in Form von Zahngold gefunden, die früher achtlos beiseite gelegt wurden. In der dentalen Technik findet Zahngold neben Keramik seinen vermehrten Einsatz und es werden inzwischen über 250 verschiedene Goldlegierungen verwendet. Gold ist korrosions- und säurebeständig und bietet für Allergiker eine Alternative zur Verwendung von Amalgam. Füllungen aus Zahngold haben aber auch keine uneingeschränkte Lebensdauer und nach dem Austausch sind die Zahnärzte verpflichtet, einem das alte Zahngold komplett auszuhändigen. Dann kann es, gegen Erhalt von Bargeld, in eine Scheideanstalt zur Analyse gebracht werden, wo es in der Schmelze mittels aufwendiger chemischer Verfahren gereinigt und je nach Feingehalt z. B. zu neuem Zahngold, Goldbarren oder Goldmünzen gegossen wird. Zahngold besteht nie aus reinem Gold, dies wäre zu weich, um der täglichen Beanspruchung standzuhalten. Es ist eine Mischung aus Gold, Silber, Palladium und Platin, kann aber auch Spuren von Kupfer, Aluminium, Kobalt, Zinn, Zink, Gallium, Iridium oder Indium enthalten. Je nach Art des Zahngoldes variieren die Zusammensetzungen und die Mengenanteile der Elemente. Unterschieden wird in der Praxis zwischen weißem und gelbem Zahngold. Eine weiße, graue oder leicht gelbliche Legierung besteht lediglich aus 0 – 84% Gold, während eine gelbe einen Goldgehalt von 20 – 95% aufweist. Da auch sehr ähnlich aussehende Goldlegierungen aus den unterschiedlichsten Edelmetallmischungen bestehen können, ist eine Analyse durch rein optische Begutachtung nicht möglich. Eine reelle Bewertung ist erst nach der Trennung des Goldes von Zahn- und Zementresten sowie allen übrigen Bestandteilen möglich, dann kann das reine Goldgewicht bestimmt werden. Umso höher auch hier der Reinheitsgrad ist, wie z.B. beim Goldschmuck, umso höher ist auch dessen Wert.