Versilbertes

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[fɛɐ̯ˈzɪlbɐtɛs]

Stahllegierungen, die durch Galvanisierung eine Silberoberfläche erhalten.

Ihr Dr. Manni
Wie entsteht versilbertes? Als Basis dienen in der Regel herkömmliche Stähle, wie zum Beispiel Chrom-Nickel-Stahl. Zuerst könnte man vielleicht an ein Verfahren ähnlich dem Blattgold denken, aber dann wäre das versilberte Besteck nicht wirklich widerstandsfähig. Im 21. Jahrhundert wird versilbertes Besteck in den meisten Fällen galvanisch hergestellt. An einen Stromkreis in einem Silberbad angeschlossen, werden von der Anode (aus Silber) feine Partikel abgestoßen, die in Richtung Kathode (dem zu versilbernden Besteck) wandern. Auf diese Weise entsteht die Oberfläche aus Silber. Abhängig von der abgelagerten Silbermenge ergeben sich verschiedene Versilberungsgrade für Besteck, die entweder 60, 80, 90, 100, 150 an Silber enthalten. Dabei sagt eine 90er Versilberung aus, dass 90g Feinsilber auf 24 dm² aufgetragen wurden (mögliche Punzierung bei versilberter Ware). Auf den ersten Blick erscheint so manches versilbertes Besteck oder auch einzelne Messer, Löffel und Gabeln wie Silber, da es genauso aufwendig zu Reinigen ist und auch schwarz anläuft. „Nur“ versilbertes Besteck wird von Pfandleihhäusern ebenfalls gerne angekauft. Der Wert ist jedoch deutlich geringer als Ankaufswerte von massivem Tafelsilber das nicht nur dünn mit Silber beschichtet ist. Da man bei versilbertem Besteck aber meist schnell einige Kilo zusammenbekommt lohnt sich der Verkauf trotzdem. Beispiele für versilberte Ware: Tabletts, Sauciers, Schalen, Becher, Kerzenhalter, Schalen, Ziergegenstände, Federhaltern, Zahnstocherspender, Visitenkartenboxen, Feuerzeuge, Bilderrahmen, etc. Messer werden wegen der Stahlklinge und der schelllackhaltigen- oder Kitt-Grifffüllung beim Ankauf anders bewertet. Beim Ankauf wird nicht unterschieden, ob es sich um antikes, versilbertes Besteck oder eher um eine Neuware handelt. Antikes, versilbertes Besteck trägt meistens einen Halbmondstempel, der den Silbergehalt bescheinigt und deutsches versilbertes Besteck erkennt man an der Punze mit einer Krone, die für Deutschland aufgedruckt ist. Früher wurden ähnliche Auflagen auf eine "Alpacca" Grundform aufgelegt, also einer Nickel-Zinnlegierung, heutzutage wird sie eher für eine Chrom-Nickel-Stahllegierung verwendet. Deshalb ist versilbertes Besteck heutzutage wesentlich fester, sodass man sehr gut altes und neueres Besteck auseinanderhalten kann. Versilbertes Besteck mit einer Punze von 150 beweist daher schon eine recht gut versilberte Ware und ist sicherlich etwas besonders, wenn Sie von namhaften Herstellernamen sind, die in ihre Besteckrücken nicht selten die verschiedensten Motive eingravieren ließen, doch besitzen diese versilberten Bestecke eher einen ideellen Wert statt eines Materialwerts.