Scheideanstalt

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['ʃaɪ̯dəˈanʃtalt]

In einer Scheideanstalt werden Edelmetalle durch Herauslösen von Verunreinigungen in reiner Form abgeschieden.

Ihr Dr. Manni
In der Bundesrepublik werden zahlreiche größere und kleinere Scheideanstalten betrieben. Die vorrangige Aufgabe einer Scheideanstalt ist, Edelmetalle in einem speziellen Schmelzvorgang von Verunreinigungen zu befreien. Äußerliche Verschmutzungen oder aufgebrachte Verbundmaterialien werden in diesen speziellen Schmelzvorgängen abgeschmolzen, dabei geht es auch um den Reinheitsgrad der Metalle selbst, diesen soweit als möglich zu erreichen, denn auch diese Metalle bestehen in der Regel aus einer Legierung und nicht nur aus reinem Feingold oder Feinsilber. Es werden größtenteils Gold und Silber geschieden, anschließend folgen Platin, Palladium und weitere Metalle. Um den Feingehalt aus der Legierung zu lösen, wird das Metall analysiert und einem Scheideprozess unterworfen in dem die Legierungen abgeschieden werden. Dies gelingt selten mit 100%tiger Perfektion, obwohl die aufwändigen Scheideverfahren immer weiter verbessert und verfeinert wurden. Eine Scheideanstalt trennt nicht nur Edelmetalllegierungen jeglicher Art, sondern stellt sie auch wieder neu her, wie z.B. in Form von Feingoldgranulat oder Goldbarren. Der Goldankauf gehört ebenfalls zum täglichen Geschäft einer Scheideanstalt, hier kann vom Bruchgold, Zahngold, Münzen, Tafelsilber sowie Silber Besteck usw. abgegeben werden. Auch Technik und Elektronik Geräte enthalten Edelmetalle, die recycelt werden können. Die Scheideanstalt ist außerdem auch ein Analyseinstitut und stellt für diese Tätigkeit mit dem Röntgen-Spektrometer und einer speziellen Analysesoftware meist Kosten in Rechnung. In den Affinerien arbeitet man heute mit hochmodernen Analyse- und Scheidemethoden. Edelmetall- Recycling ist das Schlagwort der Zukunft, denn spezielle Metalle sind heute oft sinnvoller zurück zu gewinnen als neu zu fördern, so entsteht nach und nach ein Materialkreislauf.