Rotgold

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[ˈroːtɡɔlt]

Die rote Farbe von Rotgold entsteht durch eine Goldlegierung mit hohem Kupferanteil.

Ihr Dr. Manni
Verantwortlich für die Farbe von Rotgold ist das Metall Kupfer, welches dem Gold zugefügt wird. Durch einen hohen Kupferanteil weist die Goldlegierung eine kupferähnliche Farbe auf und verleiht ihr eine erhöhte Festigkeit und Härte. Häufig werden geringe Mengen von Silber beigegeben, da sich dadurch die Gestaltung zu Schmuck vereinfachen lässt. Der Prozentsatz des Kupfers sollte wesentlich größer sein als der von Silber, aber auch nicht zu hoch, sonst verschlechtern sich die Materialeigenschaften und die Legierung neigt zum oxidieren und verfärben. Roségold, das durch einen geringen Kupfer- und hohen Goldanteil nur eine leichte Rotfärbung aufweist, gilt als besonders kostbar. Bei qualitativ hochwertigem Roségold wird Palladium oder Silber beigemengt, welche zusätzlich entfärben und die Haltbarkeit des Schmucks gegenüber äußeren Einflüssen verbessert. So lässt sich auch eine große Bandbreite an fein abgestuften Farbnuancen erzeugen. Erhältlich ist solcher Goldschmuck mit einem Feingehalt zwischen 33,3 % und 75%. Weitere Farbgoldlegierungen wie Weißgold und Gelbgold werden ebenfalls für die Herstellung von Goldschmuck verwendet. Eine weitere Möglichkeit die Rotfärbung herzustellen, ist die Oberfläche von Gelbgold chemisch zu behandeln. Dieses Gold dürfte aber nicht unter dem Namen Rotgold auftreten, da die Farbe nur aufgetragen ist. Auch die Materialeigenschaft von solchem Schmuck ist von niederer Qualität, da sich die Farbe mit der Zeit abträgt und das darunter liegende Metall sichtbar wird. Auch in der Namensgebung gibt es verschiedene für Rotgold. Als Schmuck erfreute es sich Anfang des 19. Jahrhunderts vor allem in Russland großer Beliebtheit. Umgangssprachlich wurde es somit, vor allem in der ehemaligen DDR, als „Russengold“ bezeichnet. Im süddeutschen Raum wurde häufig der Begriff „Türkengold“ verwandt. In Großbritannien ist 916er Gold mit Kupfer als alleiniger Legierungspartner unter dem Namen „Crown Gold“ bekannt. Es verfügt über einen schwach ausgeprägten Rotton und wurde, nachdem es Henry III. im Jahre 1526 einführte lange Zeit für Goldmünzen verwendet.