Eingestanzter Stempel, der den Feingehalt eines Edelmetalls oder Auskunft über den Hersteller angibt.
Eine Punzierung ist eine Prägung im Metall, in dem eine Zahl oder ein Motiv als Negativ versenkt zu sehen ist. In der Antike und während des Mittelalters wurde die Punzierung für Münzen verwendet, diese wurden entweder auf der Oberseite oder auf der Unterseite mit dem Siegel des herrschenden Königs geprägt. Heute sind Barren, Schmuck und Münzen aus Edelmetall die am häufigsten punzierten Gegenstände, die mit ihrem jeweiligen Feingehalt gestempelt sind. Im Schmuckbereich versteht man unter einer Punzierung eine eingeprägte Zahl oder ein Zeichen im Edelmetall. Als Werkzeug dient hierbei ein Punziereisen, ein Stempel, der mit Hilfe von einem Hammer angebracht wird.
Die gesetzlichen Vorschriften zur Punzierung sind von Land zu Land unterschiedlich. In Deutschland ist die häufigste Punzierung für Gold 333, 585 und 750; für Silber 835 und 925 sowie für Platin 950. Bei Edelmetallbarren wird gewöhnlich zusätzlich eine Erzeugerpunze angebracht, durch die sichergestellt wird, von wem der Barren hergestellt wurde. Amtliche Punzen verschiedener Länder garantieren den eingestempelten Feingehalt aller Edelmetalle. In der Schweiz müssen Uhrengehäuse mit dem Bernhardinerkopf punziert werden. Auf in Deutschland gefertigten Silberwaren z.B. beim Besteck befindet sich neben der Feingehaltsangabe immer auch der Halbmond und die Krone als Punze. Ist eine Punzierung oder der Stempel nicht mehr zu erkennen, oder gar nicht vorhanden, so kann mit Hilfe einer Salpetersäure der Goldgehalt im Edelmetall bestimmt werden. Beim Goldankauf oder auch im Pfandhaus für die Beleihung von Edelmetallen wird dieser Vorgang üblicherweise zur Bestimmung und zur Kontrolle des Feingehalts angewandt.