Porzellan

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[pɔʁʦɛˈlaːn]

Das Porzellan ist ein feinkeramisches Erzeugnis, das aus einem Gemisch von Kaolin, Quarz und Feldspat besteht und durch Brennen gefestigt wird.

Ihr Dr. Manni
Das erste Porzellan (Hartporzellan) entstand in China, die Herstellungsmaterialien und Methoden wurde lange Zeit geheim gehalten. Das chinesische Porzellan wurde nach dem 13. Jahrhundert von Marco Polo entdeckt und nach Europa (Italien) gebracht. Da die Italiener glaubten, es wurde aus den zermahlenen Gehäusen der Kaurischnecken hergestellt, im italienischen „porcellana“, entstand der Begriff Porzellan. In Deutschland wurde 1708 von Johann Friedrich Böttger in Meißen, bei seinen Versuchen Gold herzustellen, das geheimnisvolle Rezept der Porzellanmasse entdeckt, welches natürlich nicht lange geheim blieb. Porzellan besteht aus Kaolin (eine spezielle Tonart ohne Eisen), Feldspat und Quarz, je nach Mengenverhältnis der Bestandteile erhält man Hart- oder Weichporzellan. Weitere Materialien und Mischverhältnisse sind das Betriebsgeheimnis einer jeden Manufaktur. Beim Hartporzellan werden deutlich mehr Anteile an Kaolin verwendet (50 % Kaolin, 25 % Quarz und 25 % Feldspat), beim Weichporzellan ein etwas größeres Verhältnis an Quarz im Vergleich zu den anderen beiden Rohstoffen (40 % Quarz, 30 % Kaolin und 30 % Feldspat). Sie unterscheiden sich außerdem in ihrer Brenntemperatur. Die Bezeichnung beider Porzellanarten sagt jedoch keinesfalls etwas über deren Härte aus! Nach dem ersten Brand bei 900-1000 Grad Celsius über 18 bis 20 Stunden hinweg, dem sogenannten Schrühbrand, ist die Oberfläche des Porzellans noch recht rau, porös und sehr empfindlich. Eine Glasur könnte jetzt aufgebracht werden. Sie hält auf der porösen Oberfläche besonders gut. Nun folgt der sogenannte Glattbrand. Bei Temperaturen von bis zu knapp 1500°C (die Brenntemperatur ist abhängig von der Art des Porzellans) wird z.B. einer Kaffeetasse über 25-30 Stunden lang ordentlich eingeheizt und das Porzellan sintert (Sintern), d.h. um es einfach auszudrücken, es schmilzt und gibt eine kompakte Masse. Abschließend ist dann noch ein Dekorbrand von 800-900°C nötig. Es gibt sehr vielfältige Porzellanarten, wie z.B. das Bone China Porzellan, Rosa-, Braunes-, Biskuit-, Kobalt-, Elfenbein- und Seladonporzellan. Die Verschiedenheit erreicht man durch Beimischungen von unterschiedlichen Materialien und Brenntemperaturen. Zu den besten und bekanntesten Porzellanmanufakturen Europas zählen heute: Dibbern, Royal Kopenhagen, Rörstrand, Rosenthal, Hutschenreuther, Meissen, Fürstenberg und Villeroy & Boch. Beim Ankauf von antikem Porzellan, auch das weiße Gold genannt, wurden in Auktionshäusern bei Versteigerungen schon oft sehr hohe Preise erzielt.