Falschgold

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[falʃgɔlt]

Wertloser Schmuck wie z.B. das sogenannte Autobahngold, wird als Falschgold bezeichnet.

Ihr Dr. Manni
Da das Edelmetall Gold seit Jahrtausenden eine Faszination auf die Menschen ausübt und als wertvolles Tausch-und Zahlungsmittel akzeptiert wird, rückte es somit auch unweigerlich in den Blickpunkt von Fälschern und Betrügern. Nicht erst seit dem stark gestiegenen Goldpreis, sondern seit jeher werden Goldmünzen, Goldbarren, Schmuck und Kunst gefälscht. Im 17. Jhdt. wurde sogar das damals vermeintlich wertlose Platin von Fälschern mit Gold überzogen zur Herstellung von Münzen. Eine der häufigsten Methoden Goldbarren zu fälschen, ist den Kern mit Wolfram zu strecken, da es nicht viele chemische Elemente gibt, die sich aufgrund ihrer Eigenschaften für Falschgold eignen. Durch seine spezifische Dichte, bleibt neben dem Uran, das durch seine Radioaktivität ausscheidet, nur noch das Hartmetall Wolfram, das mit 19,25g/cm3 der Dichte von Gold mit 19,32g/cm3 sehr Nahe kommt. Somit ist eine Unterscheidung durch eine einfache Wägung ausgeschlossen. Durch das billige Wolfram ist diese Fälschung höchst ertragreich, aber ein absolut illegales Vorgehen. Eine weitere Methode der Goldfälschung ist die Galvanisierung, d.h. ein Barren aus Fremdmetall wird mit einer dünnen Goldschicht überzogen. Hierzu reicht schon ein Überzug von wenigen 100µm (ein zehntel Millimeter), damit die Fälschung mit dem Säureabriebtest gar nicht mehr und mit der Röntgenfluoreszenzanalyse kaum mehr erkennbar ist. So hergestellte Eisenbarren befinden sich auch im Umlauf, sind aber aufgrund ihres fehlenden Gewichtes relativ schnell als falsch zu identifizieren. Bezüglich gefälschten Goldschmucks muss nach wie vor das sog. „Autobahngold“ erwähnt werden. Hierzu wird billiger Schmuck, meist aus Messing oder Kupfer, vergoldet. Die organisierten Banden sprechen ihre Opfer auf Rasthöfen und Tankstellen an, unter dem Vorwand, ihnen wäre ihre Geldbörse gestohlen worden und sie bräuchten jetzt Geld zum Tanken, darauf erhält man im Gegenzug ein vermeintlich wertvolles Schmuckstück, hauptsächlich einen Siegelring oder ein breites Armband. Als Echtheitsbeweis wird einem die gefälschte Punzierung, meist 18k – 0,750 gezeigt! Der Schwindel fällt dann erst auf, wenn der Betrogene den Schmuck zur Begutachtung zu einem Juwelier, Goldankäufer oder in eine Scheideanstalt bringt.